Microsofts Cloud-Angebot zur Planung und Verwaltung von Container-Anwendungen bietet spÀtestens mit der ErgÀnzung von Kubernetes das umfangreichste Angebot an Orchestrierungswerkzeugen.
Microsofts Azure Container Service (ACS) ist seit April dieses Jahres ein vollwertiger Cloud-Dienst des Unternehmens. Mit ihm lieĂen sich bislang auf der Azure-Plattform zur Planung und Orchestrierung von Container-Anwendungen entweder die Docker-Techniken Swarm und Compose oder â unabhĂ€ngig von Docker â Mesospheres Datacenter Operating System (DC/OS) nutzen, das wiederum auf dem Cluster-Framework Apache Mesos basiert. Der Cloud-Dienst wurde nun um die UnterstĂŒtzung fĂŒr Kubernes ergĂ€nzt, das von Google initiierte und wohl wichtigste Container-Orchestrierungswerkzeug. Microsoft bietet damit das umfangreichste Angebot an Orchestrierungswerkzeugen im Container-Umfeld.
Vor allem Container-Orchestrierung, aber noch mehr
Der Kubernetes-Support hat derzeit jedoch noch Preview-Status. Es wird aber bereits die aktuelle Version 1.4 des Tools unterstĂŒtzt. ZusĂ€tzlich nutzt der Cloud-Dienst nun DC/OS 1.8.4, was Verbesserungen beim Job-Scheduling und Marathon-basierte Container-Orchestrierung mitbringt. Damit nicht genug, hat Microsoft die dem Azure Container Service zugrunde liegende Engine als Open-Source-Projekt auf GitHub bereitgestellt. Die Engine selbst ist ein in Go geschriebener Template Processor. Die UnterstĂŒtzung von Kubernetes passt gut zur Bekanntmachung aus dem Juli, dass Brendan Burns, einer der Kubernetes-Erfinder, von Google zu Microsoft gewechselt war.
Eine weitere Nachricht ist, dass die Azure Container Registry schon bald den Status einer offenen Beta hat. Dabei handelt es ich um einen Dienst, um Docker-Images in einer Private Cloud nutzen zu können. Am 14. November soll dieser Dienst dann verfĂŒgbar sein. Begleitet werden all diese Neuerungen von Features in den Entwicklerwerkzeugen Visual Studio, Visual Studio Team Services und Visual Studio Code, die dabei helfen sollen, Container-Anwendungen mit dem Azure Container Service betreiben zu können.
Docker und Kubernetes
Mit Docker lassen sich Anwendungen samt ihrer AbhĂ€ngigkeiten in sogenannte Container verpacken, in denen sie sich spĂ€ter leicht weitergeben und ausfĂŒhren lassen. Im Vergleich zu virtuellen Maschinen sind die Docker-Container sparsamer im Umgang mit Ressourcen und können schneller starten. Allerdings ist zum Anfang der Konfigurationsaufwand erheblich höher â und hier soll Kubernetes helfen.
Kubernetes war auf Googles Entwicklerkonferenz I/O 2014 vorgestellt worden und hatte schnell UnterstĂŒtzer wie Microsoft, IBM und Red Hat gefunden. Seit Sommer 2015 wird die Software unter dem Dach der von der Linux Foundation betriebenen Cloud Native Computing Foundation (CNCF) entwickelt.